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Was unterscheidet Yin Yoga von anderen Yoga Stilen?

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Der größte Unterschied zu vielen Yoga Stilen ist das besonders lange Halten der Asanas. Zwischen 3-15 Minuten wird jede einzelne Übung gehalten. Das kann eine wahre Herausforderung sein, denn beim langen Stillhalten können viele Gedanken und Emotionen aufkommen. Yin Yoga hilft dabei, diese zu beobachten und anzunehmen.

Der Fokus auf die Dehnung der Faszien legt nahe, Yin Yoga auch als Faszien Yoga zu bezeichnen. Und tatsächlich haben die beiden Arten des Yogas auch viel gemeinsam.

Ein Unterschied ist aber, dass beim Faszien Yoga lediglich Faszienrollen als Hilfsmittel eingesetzt werden, beim Yin Yoga hingegen so viele Hilfsmittel, wie nötig. Dazu gehören Blöcke, Decken, Kissen, Rollen, Gurte, usw. Die sonstigen Unterschiede dieser beiden Yoga Stile halten sich aber in Grenzen.

Dynamisches Yang Yoga und passives Yin Yoga

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Bei Yin und Yang handelt es sich um zwei Begriffe, die aus dem Daoismus stammen. Sie beschreiben zwei entgegen gesetzte Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen und ein Ganzes bilden.

Yang steht dabei für Kraft und Bewegung. Deswegen liegt beim Yang Yoga der Fokus auf unserer Muskelkraft. Mit dynamischen und schweißtreibenden Yoga Stilen soll der Körper fit bleiben und in Form gebracht werden, doch der Geist rückt dabei häufig in den Hintergrund.

Yin beschreibt hingegen die Energie, durch die wir zur Ruhe kommen können. Beim meditativen Yin Yoga werden die Asanas langsam und passiv, also ohne Muskelkraft, eingenommen. Durch das lange Halten der Übungen werden die tieferliegenden Körperschichten angesprochen, die beim Yang Yoga häufig gar nicht erreicht werden.

Dieser passive Stil führt zu körperlicher und geistiger Ruhe. Er ist eine passende Ergänzung zu jedem Yang Yogastil und bietet einen wunderbaren Ausgleich zum stressigen Alltag, der häufig geprägt ist von der dynamischen Yang-Seite und zu wenig Raum lässt für die Yin-Seite.

In Ergänzung zueinander bilden dynamisches Yang Yoga und passives Yin Yoga eine Einheit. Nur die Kombination beider Yogaarten bildet eine ganzheitliche Yogapraxis, die zum eigentlichen Ziel von Yoga führen kann: körperliche und geistige Harmonie.

Was zeichnet Yin Yoga aus?

Doch worum geht es nun genau beim Yin Yoga?

  • das Ziel ist die vollkommene Tiefenentspannung
  • jede Haltung wird zwischen 3 und 15 Minuten lang gehalten
  • passives Einnehmen der Haltungen ohne Muskelkraft
  • intensive Dehnung der Faszien durch langes Halten der Asanas
  • Loslassen von Blockaden und Spannungen
  • zu innerer Ruhe und Achtsamkeit finden

Wie wirkt Yin Yoga?

Das lange Halten der Übungen gibt dem Körper genügend Zeit, loszulassen. Dauerhaft angespannte Muskeln können sich entspannen und die Dehnung wirkt sich auch auf die die tieferliegenden Gewebeschichten aus. Wenn du die Übungen ausprobierst, wirst du merken, wie dein Körper nachgibt und immer tiefer in die Haltung sinkt, je länger du sie hältst.

Yin Yoga lehrt uns, besser mit Alltagssituationen umzugehen. Unangenehme Situationen (z.B. 10 Minuten den Drachen halten) passiv zu beobachten und einfach geschehen zu lassen, aber nichts daran verändern zu wollen, hilft uns dabei, emotionalen Abstand einzunehmen, entspannter zu sein und uns weniger Sorgen zu machen.

Dadurch dass die Faszien gedehnt werden, wird dein Körper wieder flexibler und geschmeidiger.Außerdem können dadurch Anspannungen und Schmerzen gelindert oder auch ganz gelöst werden.

Diese Yoga Praxis beruhigt unser Nervensystem, verbessert die Regeneration und stärkt unsere Selbstwahrnehmung. Dadurch wiederum werden Signale des Körpers schneller erkannt und du kannst Symptomen von Überlastung oder Stress frühzeitig entgegenwirken.

Zur Entstehung von Yin Yoga

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Die bekanntesten Namen im Zusammenhang sind Paul Grilley und Sarah Powers.

Grilley lernte Hatha Yoga bei Paulie Zink, weil er von der Flexibilität dieses Kampfsportlers so begeistert war. Zink hatte in den 1970ern einen Yoga Stil entwickelt, in dem er Elemente des Hatha Yogas und des Tao Yogaskombinierte und in dem die Übungen länger gehalten wurden als in anderen, dynamischen Yoga Stilen, die zu der Zeit immer beliebter wurden.

Grilley entwickelte Zinks System weiter, indem er seine Kenntnisse über die menschliche Anatomie, aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, aus dem Qi Gong und aus dem Kundalini Yoga miteinbezog. In Abgrenzung zu Zink, der seinen Stil Dao Yoga nannte, nannte Grilley sein System zunächst Tao Yoga.

Sarah Powers, eine Schülerin von Paul Grilley, begann in den 1990ern damit, im Stil von Grilley Yogakurse zu unterrichten und sie gab dieser Yogaart schließlich den Namen Yin Yoga.

Unsere YinYoga-Übungen die nächsten Wochen

(Literatur: YinYoga von Nicole Reese)